Zukunft der Gasnetze in Walldorf

Grafik der Wärmeplanung

Die Energieversorgung befindet sich im Wandel – und mit ihr auch die Rolle des Erdgases. In Walldorf begleiten die Stadtwerke diesenTransformationsprozess aktiv und verantwortungsvoll. Unser Ziel: eine sichere, faire und nachhaltige Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger. Wir informieren Sie transparent über den aktuellen Stand, mögliche Entwicklungen und zukunftsfähige Alternativen – damit Sie gut informiert in die Energiezukunft blicken können.

Die Diskussion um die Zukunft der Gasversorgung nimmt Fahrt auf – erste Ankündigungen von Gasversorgern zur möglichen Stilllegung von Erdgasverteilnetzen sorgen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Fragen. Die Stadtwerke Walldorf möchten in dieser Phase der Veränderung mit Offenheit und Klarheit Orientierung bieten. Aktuell gibt es bei den Stadtwerken Walldorf keine konkreten Pläne zur Außerbetriebnahme des Erdgasnetzes. Auch wenn das Land Baden-Württemberg den Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung bis 2040 beschlossen hat, prüfen wir alle Optionen sorgfältig und mit Blick auf die Versorgungssicherheit unserer Kundinnen und Kunden.


ZUKUNFTSOPTIONEN MIT CO2-FREIEN GASEN
Ein Weiterbetrieb der Gasnetze über 2040 hinaus ist grundsätzlich denkbar – etwa mit CO2-freien Alternativen wie synthetischem Methan oder Wasserstoff. Allerdings bestehen derzeit noch erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Die Stadtwerke Walldorf verfolgen die Entwicklungen aufmerksam, um bei Marktreife flexibel reagieren zu können. Perspektivisch sehen wir CO2-freie Gase als ergänzende Lösung – die Wärmepumpe wird in vielen Fällen die bevorzugte Technologie der Zukunft sein. Erdgas bleibt eine Übergangslösung mit ökologischen und wirtschaftlichen Risiken.


TRANSPARENTE INFORMATION ZU PREISENTWICKLUNGEN
Die Energiepreise unterliegen derzeit einem starken Wandel. Zwei zentrale Faktoren beeinflussen die zukünftigen Kosten der Erdgasversorgung:
1. CO2-BEPREISUNG
Durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) wird Erdgas schrittweise mit einem CO2-Preis belegt. Dieser Mechanismus soll helfen, den Klimaschutz voranzutreiben und den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen zu fördern.
2. NETZBETRIEBSKOSTEN
Die Kosten für den Betrieb des Gasnetzes bleiben weitgehend konstant – unabhängig davon, wie viel Gas tatsächlich durch das Netz fließt. Bei sinkendem Verbrauch steigen daher die Netzentgelte (Gebühren für die Nutzung des Gasnetzes) pro Kilowattstunde. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Aspekt bei der langfristigen Planung.


WAS BEDEUTET DAS FÜR MICH ALS KUNDIN ODER KUNDE?
Viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich derzeit:
• Lohnt sich eine neue Gasheizung noch?
• Was passiert, wenn mein Haus in keinem der Prüfgebiete liegt?
• Welche Alternativen gibt es – und wann?
Diese Fragen sind berechtigt. Aktuell können wir noch keine verbindlichen Aussagen zur künftigen Versorgungssituation in einzelnen Gebieten treffen. Die kommunale Wärmeplanung befindet sich in der Prüfung, und auch die Entwicklung auf Bundes- und EU-Ebene bleibt dynamisch. Was wir aber zusichern können: Wir informieren Sie weiterhin offen über neue Erkenntnisse und Entwicklungen – und stehen Ihnen bei Fragen zur Seite, soweit es der aktuelle Kenntnisstand erlaubt.


VERANTWORTUNGSVOLL IN DIE ZUKUNFT PLANEN
Die Stadtwerke Walldorf beobachten die Entwicklungen auf Bundes- und EU-Ebene aufmerksam. Faktoren wie CO2-Preise, Stromkosten und gesetzliche Vorgaben (z. B. das Gebäudeenergiegesetz) beeinflussen maßgeblich die Entwicklung des Wärmemarkts – und damit auch die Perspektive für den wirtschaftlichen Betrieb der Gasnetze. Wer heute in eine neue Heizlösung investiert, sollte sich der langfristigen Rahmenbedingungen bewusst sein. In vielen Fällen ist die Wärmepumpe die richtige Wahl – ökologisch sinnvoll und zunehmend wirtschaftlich attraktiv. Eine pauschale Empfehlung gibt es nicht: Gebäudeeigenschaften und individuelle Nutzungsszenarien spielen eine zentrale Rolle. Unsere Erfahrung zeigt: Mit einer fundierten Analyse lassen sich oft Lösungen finden, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich überzeugen.


FERNWÄRME ALS MÖGLICHE ALTERNATIVE ZUR WÄRMEPUMPE
In Walldorf rückt die Fernwärme zunehmend als potenzielle Alternative zur Wärmepumpe in den Fokus. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung der Stadt Walldorf wurden bereits die ersten Prüfgebiete im Norden der Stadt sowie im Altstadtbereich identifiziert (siehe „Prio 1-Gebiet“). Für das Gebiet im Walldorfer-Norden wird eine Transformations-Planung für den klimafreundlichen Umbau beauftragt. Für das Altstadtgebiet ist die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie vorgesehen, um zu klären, ob eine zentrale Wärmeversorgung technisch umsetzbar und wirtschaftlich tragfähig ist. Darüber hinaus wird auch eine mögliche Zusammenlegung und Erweiterung der potenziellen Wärmenetze untersucht (siehe „Prio 2-Gebiet“). Ziel ist es, Synergien zu nutzen und eine möglichst effiziente Versorgung zu ermöglichen. Ob in den genannten Gebieten tatsächlich eine Fernwärmeversorgung realisiert wird, lässt sich derzeit noch nicht mit Sicherheit sagen. Klar ist jedoch: In den nicht zur Prüfung ausgewiesenen Gebieten ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit einem Anschluss an ein Wärmenetz zu rechnen.

FAZIT: ORIENTIERUNG IN EINER ZEIT DES WANDELS
Die Zukunft der Gasversorgung ist mit vielen offenen Fragen verbunden – technologisch, wirtschaftlich und politisch. Die Stadtwerke Walldorf stellen sich dieser Herausforderung mit Verantwortung und Augenmaß. Wir beobachten die Entwicklungen aufmerksam, wägen Optionen sorgfältig ab und informieren transparent über mögliche Auswirkungen. Auch wenn heute noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen werden können, ist eines klar: Wir begleiten Sie durch diesen Wandel – mit realistischem Blick, offener Kommunikation und dem Ziel, auch morgen eine sichere und faire Energieversorgung in Walldorf zu gewährleisten.